Mit dem folgenden Fahrzeitenvergleich ist beweisbar, warum die teure Erstellung des Margarethenstichs zur Verminderung der Fahrzeit keinen Sinn macht und welche BESSERE und KOSTENGÜNSTIGERE ALTERNATIVE es gibt!
Zuerst kontrollieren wir die Fahrzeit der aktuellen Verbindung von der Haltestelle Dorenbach über die Heuwaage, Steinenberg, Äschenplatz zum Bahnhofplatz:
Fahrzeit: 9 Minuten – 30 Sekunden für 2’580 Meter, zurück dauert die Fahrt nur 9 Minuten!
Die Befürworter des Margarethenstichs wollen bei der Anbindung zum Bahnhof SBB eine Fahrzeit von 5 Minuten einsparen. Leider können nur 4 Minuten oder 4 Minuten und 30 Sekunden eingespart werden. In dieser Zeit (4 Minuten 30 Sekunden bis 5 Minuten) ist aber eine Fahrt von der Station Dorenbach über den geplanten Margarethenstich bis zum Bahnhof nicht zu schaffen! Wie lange die Fahrt von der Haltestelle Dorenbach über den Margarethenstich dauern wird, weiss heute (August 2017) noch niemand, trotzdem gehen die Befürworter von einer Fahrzeit von 5 Minuten aus:
Fahrzeit: 5 Minuten für 1’320 Meter
Die BESSERE/KOSTENGÜNSTIGERE Alternative zum „Margarethenstich“:
Die Gegner des Margarethenstichs schlagen deshalb die alternative Anbindung via Heuwaage-Bogen über die Innere Margarethenstrasse und dann zum Bahnhof SBB vor, die ebenfalls die gleiche Fahrzeit von 5 Minuten aufweist. Der Grund für die gleiche Fahrzeit: die Strecke von der Haltestelle Dorenbach bis zur Heuwaage kann mit höherem Tram-Tempo gefahren werden, als die Strecke von der Haltestelle Dorenbach über den Margarethenstich zur Margarethenbrücke / Bahnhofplatz.
Fahrzeit: 5 Minuten für 1’750 Meter
Da die Befürworter des Margarethenstichs glauben, dass die Tramschlaufe auf der Heuwaage wegen dem Ozeanium aufgehoben werden muss, wird man die vermutlich grösste Tramschlaufe der Welt planen und ausführen. Da die Schlaufe eingleisig, rechtsdrehend geplant ist, bleibt nur ein Fussmarsch von der Heuwaage zum Zoo! Ausserdem nehmen die Befürworter an, dass man ohne Margarethenstich die Gleise auf der Heuwaage nicht auswechseln kann!
Fahrzeit: 10 Minuten für 2’280 Meter
Zusammenfassung:
Fragwürdige Planungs-Grundlagen
Die Tramverbindung Margarethenstich ist Bestandteil des Tramnetzes 2020 sowie des Agglomerations-programms der Region Basel. Mit dem Bau dieser Verbindung wird der ÖV in der ganzen Agglomeration nachhaltig gefördert – so die Absicht der Behörden.
Der Bau einer neuen Tramstrecke zwischen den Haltestellen „Dorenbach“ und „Margarethen“ wird die Verbindung zwischen dem Leimental und dem Bahnhof Basel SBB wesentlich verkürzen. Die betroffenen Fahrgäste könnten zwischen Bottmingen und dem Bahnhof Basel SBB bis zu 5 Minuten Fahrzeit gewinnen. Bis zu 8’000 Personen pro Tag und Richtung werden die Verbindung über den Margarethenstich voraussichtlich nutzen, davon 1% zum Bahnhof SBB. Die Verlagerung vom Motorisierten-Individual-Verkehr (MIV) auf den ÖV wird auf 1’000 Personen pro Tag prognostiziert.
Die neue Tramverbindung erfordert Anpassungen an den beiden angrenzenden Haltestellen „Dorenbach“ und „Margarethen“.
Das Kernprojekt bezeichnet das ursprüngliche Projekt, das sich mit der Integration der neuen Tramgleise in den vorhandenen Strassenraum des Margarethenstichs befasst. Es umfasst die Verbindung der bestehenden Haltestellen „Margarethen“ und „Dorenbach“.
Dieses Bild ist etwas „liederlich“ geraten. Ausserdem sind in keiner Unterlage die Höhenlinien sauber abgebildet und angeschrieben. Die roten Pfeile geben die Stau-Richtung des Knotens Margarethen an.
Beim Knoten Margarethen fehlt eine vollständige „Umwelt-Verträglichkeits-Prüfung“ UVP, nicht nur ein Umweltverträglichkeits-Bericht UVB. Ob UVP oder UVB sollte immerhin der Verkehr gemessen und nicht nur berechnet werden. Das ist deshalb erforderlich, weil eine Bahnsicherungsanlage vorgesehen ist, welche pro Stunde 16-Mal den Privatverkehr sperrt. Derartige Signalisationen werden auf rot gestellt, bevor das Tram die Kreuzung befährt. Es kann deshalb davon ausgegangen werden, dass pro Tramdurchfahrt mit einer Rotphase von 1,2 Minuten zu rechnen ist, und deshalb die Kreuzung pro Stunde während 20 Minuten gesperrt ist!
Unterhalb des Margarethenstichs, beim Knoten Binningerstrasse / Baslerstrasse / Margarethenstich, schliesst die Haltestelle „Dorenbach“ an den Perimeter des Kernprojektes an.
Die roten Pfeile geben die Stau-Richtung des Knotens Dorenbach Ost an.
Oberhalb des Margarethenstichs, beim Knoten „Dorenbach Ost“ (Margarethenstich / Gundeldinger-strasse / Margarethenstrasse / Dorenbachviadukt), schliesst die Haltestelle „Margarethen“ an den Perimeter des Kernprojektes an.
In Sachen Projektplanung hat das Büro Jauslin & Stebler einen guten Job gemacht, der allerdings nur von Leuten gewürdigt werden kann, die im Lesen von Plänen geübt sind.
Auch bezüglich Naturschutz ist der Margarethenhügel schutzwürdig. Der Weidrasen ist sehr artenreich und wird im unteren Bereich durch eine Anzahl hochstämmiger Bäume, Hecken und Strauchgruppen bereichert. Besonders zu erwähnen ist das Vorkommen der regional sehr seltenen Pflanze des Knöllchen-Steinbrechs. Die Baumreihe am Fuss des Margarethenhügels befindet sich auf Stadtbasler Boden und untersteht dem Baumschutzgesetz.
Allerdings müssen die im Quer-Profil 2 und im Feld weiss markierten Bäume trotz Baumschutzgesetz umgelegt werden.
Auch im oberen Bereich müssen die Bäume „sterben“!
Die vom Büro Jauslin & Stebler geplante Hangsicherung: Sytec Terra Mur 2″, die durchwegs begrünt ist, ist eine gute Lösung, wobei zu beachten ist, dass die Topografie des Margarethenhügels im Fussbereich arg malträtiert wird.
Weshalb die Platane dem Tram geopfert werden muss, ist nicht nachvollziehbar. Steht sie doch seit einiger Zeit an diesem Ort und markiert das Ende des Dorenbachviadukt in Richtung Gundeldingen.
Hier werden noch die drei neuen Argumente der Befürworter aufgelistet:
1.
Bessere und schnelle Anbindung an den Bahnhof SBB mit einer Zeitersparnis von 5 Minuten, wobei die Fahrt über die Heuwaage via innere Margarethenstrasse zum Bahnhof etwa gleich schnell ist, weil bei zwei Haltestellen weniger angehalten werden muss!
2.
Bessere Anbindung der BLT an Roche, wobei die Firma Roche bereits heute auf eigene Kosten zwei Busbetriebe in gleicher Angelegenheit betreibt.
3.
Bessere Anbindung an die Arbeitsplätze im Kleinbasel, wobei ab Heuwaage diverse Linien diesen Bereich schon heute abdecken.
Versteckt handelt es sich aber um ein Szenarium, um den Bau des Ozeaniums zu ermöglichen, was bei der richtigen Lösung ohnehin möglich wäre, denn das Ozeanium ist ja noch nicht gebaut!
Kommt NEU hinzu, dass im Bericht vom Januar 2017, zur 2. Planauflage des Ozeaniums, eine Verkehrsanpassung an der Binningerstrasse entworfen ist. Eine Verbindung zur Inneren-Margarethenstrasse ist geplant. Eine Doppelspur durchwegs möglich. Da das Ozeanium in der richtigen Grösse dargestellt ist, ist es offensichtlich, dass die Tramschlaufe aufzuheben ist. (siehe Bild)
Im Bericht wird zwar vermerkt, dass der Bau des Ozeaniums und die Verlegung der Tramgeleise erst machbar sind, wenn der Margarethenstich erstellt ist. Und, Es herrscht die Meinung vor, dass der Margarethenstich nicht gebaut wird, um das Ozeanium zu ermöglichen, sondern um die BLT näher an SBB anzubinden und die Fahrzeit an den Bahnhof SBB zu verkürzen.